7. Trainingslager mit Sensei Pascal Petrella, 5. Dan am 15./16.09.2007 in Dresden

von Rüdiger Kunst, Christine Schneider & Matthias Hoffmann

Zum siebten Mal folgte der Cheftrainer des Kase Ha Deutschland, Sensei Pascal Petrella einer Einladung des Dojo-Leiter des TSV-Dresden Jörg (James) Liebelt, zu einem Trainingslager nach Dresden. Auf Wunsch von James wurde das Kyu Prüfungsprogramm für alle Kyu-Stufen bearbeiten.

Unterstufen-Training

Sensei Pascal begann das Unterstufentraining mit seinen schon fast obligatorischen Übung zur Kokyu, der Bauchatmung, bei der in verschiedenen Positionen die Spannung und Entspannung des Tanden trainiert wurde. Danach wurde so ziemlich alle Kihon-Techniken trainiert, wobei Sensei Pascal den Schwerpunkt auf eine bewusste Ausführung und Eigenkorrektur der Techniken legte. Fehler wurden immer direkt angesprochen und bei den Übungen erläutert, wie man die Fehler, das Gefühl für die Stellungen und Techniken verändern kann.

Zum Abschluss der ersten Trainingseinheit wurde die Heian Nidan ausführlich geübt. Der Schwerpunkt lag hier auf Zanshin (immer Blick vor Richtungsänderungen), Jushin (den Schwerpunkt auf der gleichen Höhe lassen, wie z.B. bei einer Wendung, Kincho die Kunst der Spannung und Entspannung.

Im zweiten Unterstufentraining nach der Pause lag der Schwerpunkt auf Hüfteinsatz bei Kontertechniken. Sensei Pascal ließ uns Kihon-Kombinationen aus dem Prüfungsprogramm üben. Diese wurde anschließend in Kihon-Ippon Kumite angewandt. Zum Ende des Trainings wurde wieder die Heian Nidan mit anderem Schwerpunkt geübt. Hier sollten wir uns nur auf den korrekten Hüfteinsatz konzentrieren.

Am Sonntag wurde das Thema Hüfteinsatz bei Kombinationstechniken wiederholt und mit schwierigeren Kombinationen ergänzt, bei denen wir bei der Kontertechnik die Stellung wechseln mussten wie z. B. Shuto-Uke in KK umsetzten Nukite in ZK oder Morrotte-Uchi-Ude-Uke in KK umsetzten Gyaku-Tsuki in ZK. Sensei Pascal legte hier besonderen Wert auf die Schwerpunktsverlagerung und Timing bei den Kontertechniken. Nach dem Kihon wurde Kaseshi-Ippon Kumite geübt. Hier zeigte sich, ob man das am Tag zuvor geübte Kihon wirklich gut umsetzten konnte. Zum Abschluss wurde nochmals die Kata Heian Nidan sequenzweise geübt, wobei in dieser Kata der Schwerpunkt auf dem Kata-Rhythmus lag. Ausgesuchte Sequenzen wurden mit Bunkai vertieft.

Rüdiger, Christine und Matthias haben die freie Zeit während des Unterstufentrainings für eine Sightseeing-Tour nach Dresden genutzt.

Christin und Matthias, im Hintergrund die Frauenkirche

Komm Rüdiger, stell Dich mal da hin...

Bemahlte Kachelwand

Toll gemacht!

Rüdiger & Christine am Elbufer

Rüdiger & Matthias im 'Zwinger'

Oberstufen-Training

Das Thema für das Oberstufentraining war das Braungurt-Prüfungsprogramm. Insbesondere lag hier der Schwerpunkt auf fließenden Bewegungen bei Doppelangriffsbewegungen wie z.B. Kizami-Tsuki / Gyaku-Tsuki mit Yori-Ashi / Zugi-Ashi Bewegungen, sowie bei Fuß-/Faust-Kombinationen und Hüftverlagerung bei Stellungswechsel. Sensei Pascal betonte immer wieder, dass beim Kumite ein gutes Timing absolut wichtig ist um einen wirkungsvollen Angriff zu starten oder als Verteidiger eine Kontertechnik erfolgreich ins Ziel zu bringen.

Exzessiv wurden Zweier- und Dreier-Angriffskombinationen mit unterschiedlichen Tachi-Kata geübt. Die Kihon-Kombinationen wurden auch gleich am Partner, der sich wie beim Freikampf mitbewegte und nur Blocken durfte, ausgetestet. Sensei Pascal: "Ein Angriff ist nur dann wirklich gut, wenn obwohl der Gegner weiß, wie ich angreifen werde, der Angriff trotzdem im Ziel ist". Diese sehr dynamischen und anstrengenden Übungen verursachten bei uns einigen Muskelkater im Hinterteil. Im weiteren wurden Block- und Kontertechniken sowie Fuß-/Faust-Angriffskombinationen geübt. Nach einer kurzen Pause wurde das zuvor geübte im Jyu-Ippon-Kumite angewendet. Erweitert wurde das Partnertraining mit Freikampf nach jeder Angriffs-/Block-Kombination.

Sensei Pascal und Matthias beim demonstrieren

Im zweiten Training lag auch bei der Oberstufe der Schwerpunkt auf korrektem Hüfteinsatz bei Kontertechniken. Sensei Pascal ließ uns auszugsweise Techniken aus dem Braungurt-Prüfungsprogramm üben. Bei jeder Kombination mussten wir uns insbesondere auf Hüfteinsatz und Timing konzentrieren. Nach einer kleinen Pause wurde das Thema Hüfteinsatz in der Kata Bassai-Dai ("Die Festung erstürmen") noch weiter vertieft. Fast bei jeder Technik und jeder Stellung wurde auf den bewussten Hüfteinsatz Wert gelegt. Sensei Pascal erläuterte uns viele Details und Feinheiten der Kata Bassai-Dai. Jede Sequenz wurde erst mehrmals langsam und danach auch mehrmals mit maximaler Geschwindigkeit und Kime geübt. Dieses Wochenende zeigte uns wieder einmal auf, dass man immer wieder an den eigenen Grundtechniken schleifen muss. Das Kihon ist die Basis für Kata und Kumite. Es gibt so viele Kleinigkeiten, die man nur über exzessives Kihon automatisieren kann.

Zum Schluss auch einen Dank an das ausrichtende Dojo und vor allem James, der mit uns am Samstagabend noch eine Führung durch die Altstadt Dresdens machte und danach uns noch mit zu einem Straßenfest mitnahm.


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